Vater Theobald und die Pudelpointer
Im Geschlechterbuch gibt es einen Eintrag, der unter all den Pfarrern, Rechtsgelehrten, Regierungsräten und Oberförstern etwas aus der Reihe fällt: Carl Theobald,
„Kaufmann zu Darmstadt, Mitgründer der ‚Fachschaft Pudelpointer‘ im Reichsverband für das Deutsche Hundewesen, angeschlossen an den Reichsbund ‚Deutsche Jägerschaft‘ […]„.
[DGB 98, S. 494].
Carl Theobald (1857 – nach 1941) war der einzige Sohn des Hermann Theobald (1821 – 1908), Forstmeister und Oberförster in Lich und Jugenheim a.d. Bergstraße sowie Abgeordneter Landstände des Großherzogtums Hessen und seiner Frau Marie Zimmer (1831 – 1910) aus Lich. Zwei seiner Schwestern heirateten ebenfalls einen Forstmeister, Carl jedoch wurde Kaufmann, seine Passion waren die Jagdhunde. So schloß er sich 1897 dem Aufruf zur Gründung des Vereins der Pudelpointer-Züchter an, und wurde eines der Gründungsmitglieder.
Diesen war damals allerdings weniger daran gelegen, das „Deutsche Hundewesen“ zu bereichern, als vielmehr eine für die Jagd brauchbare neue Hunderasse heranzuzüchten: den Pudelpointer, eine Kreuzung aus den damaligen Jagdhundrassen Pudel und Pointer zu einem fähigen Gebrauchshund. Carl Theobald war von Anfang an mit großem Engagement dabei und führte zuletzt das Zuchtbuch, das er 1924 für geschlossen erklärte [Der Pudelpointer 2005, S. 52, 106].
Schon zu seinen Lebzeiten wurde er Ehrenmitglied und ist auch heute noch als Vater Theobald einer der bekannten Protagonisten des Vereins Pudelpointer e.V.
Carl Theobald war verheiratet mit Susanna Eichholz (1858 – 1925) aus Friedberg, die Ehe blieb kinderlos.
Quellen
Literatur
Der Pudelpointer. Geschichte. Zucht. Führung. Hrsg. v. Verein Pudelpointer e.V. im Jagdgebrauchshundverband. Essen (Eigenverlag) 2005.
Digitalisat des Vereins Pudelpointer e.V.
URL: <http://www.pudelpointer.de/index.php/inhalte-zum-herunterladen/finish/6-rund-um-den-verein/18-broschuere-der-pudelpointer/0>[23.01.2019].
Abbildungen
Carl Theobald um 1927. Photographie aus Privatbesitz.